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Unser neuer, schlanker Netzwert-Arbeitsvertrag

  • Dr. Katharina Roos
  • 1. Juli 2022
  • 2 Min. Lesezeit

Immer, wenn ich neuen Mitarbeitenden bisher einen Arbeitsvertrag zur Unterzeichnung überreicht habe, schämte ich mich ehrlich gesagt, und zwar jedes einzelne Mal! Warum, so dachte ich, sollte ich formell einen neuen Mitarbeitenden so behandeln, als wolle dieser Mensch dem Unternehmen im Zweifelsfall Schaden zufügen? Als wäre dieser Mensch eine unternehmensfremde Person mit unter Umständen niederen Absichten?


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Es widerspricht meinem Menschenbild, als Arbeitgeberin durch einen Vertrag auszudrücken, dass von vornherein Schlimmeres verhindert und potenzieller Schaden von unserem Unternehmen abgewendet werden müsse. Also habe ich mich bisher tatsächlich regelmäßig dafür entschuldigt und meinem Gegenüber gesagt, dass unser Rechtssystem nun mal so sei und wir als Unternehmen da nicht drum herumkämen, auch wenn wir bei Netzwert einen ganz anderen Ansatz der Zusammenarbeit verfolgten.


Bis wir kürzlich dann über die corporate rebels (das sind Joost Minnaar und Pim de Morree. Sie kündigten ihre Jobs, um als »Unternehmens-Rebellen« um die Welt zu reisen und herauszufinden, wie fortschrittlichste Firmen funktionieren >https://corporate-rebels.com) in ihrem Blog erfahren haben, dass das niederländische Purpose-Unternehmen Tony’s Chocolonely (https://tonyschocolonely.com) einen ganz neuen, anderen Weg gegangen ist – mit einem sehr ungewöhnlichen Arbeitsvertrag. Das hat uns sofort gepackt, ermutigt und inspiriert. Und dann ging eigentlich alles ganz schnell ...


Ziemlich unrealistisch oder naiv, meinen Sie? Ganz im Gegenteil. Wir finden das sogar sehr reell. Denn wir sind überzeugt, dass das Bild, das wir von unseren Mitmenschen und Mitarbeitenden haben, natürlich auch unser tägliches Miteinander beeinflusst: Was wir als Arbeitgeber in unseren Kolleg*innen sehen und über sie denken, ist unserer Philosophie nach auch das, was wir in unserem Unternehmen leben, erfahren und begünstigen.

Es ist unsere tiefe Überzeugung, dass Argwohn und Egoismus keine hervorragenden Leistungen befördern. Grundlegend dafür sind vielmehr gegenseitiges Vertrauen und Respekt.


Welche Erfahrungen wir damit sammeln? Wir werden berichten.




By Super User



2 Kommentare


ac ab
ac ab
22. Okt.

Ich bin beeindruckt von der Qualität dieses Beitrags. Er ist gut recherchiert, relevant und sehr verständlich geschrieben. Das unterstreicht für mich den Wert von proaktiver Selbstfürsorge, die auch die geistige Gesundheit umfasst. Wer aktiv seine mentale Schärfe trainieren möchte, für den kann ein Test ein guter Ausgangspunkt sein, um den Status quo zu ermitteln. Ich habe eine Webseite gefunden, die verschiedene kognitive Tests anbietet. Die Ergebnisse können als Benchmark dienen, um Fortschritte zu verfolgen.

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Mv Crash
Mv Crash
30. Sept.

Ein großes Lob für diesen Artikel! Er behandelt ein komplexes und oft missverstandenes Thema mit der nötigen Tiefe. Das hat mich dazu inspiriert, eine Ressource zu teilen, die für Menschen, die sich in einer schwierigen Beziehung befinden, hilfreich sein könnte. Manchmal fragt man sich, ob das Verhalten des Partners narzisstische Züge trägt. Ein anonymer Selbsttest auf narzisstische Tendenzen kann helfen, bestimmte Verhaltensmuster zu erkennen und einzuordnen.

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